Dezember: Frohes Stressfest!

Was für Atomkraftwerke, Banken und Bahnhöfe gut ist, kann für uns doch nicht schädlich sein. Nein, die Rede ist nicht vom burn-out, sondern von dessen kleiner Schwester, dem Stresstest. Und wenn man sich’s genau überlegt, dann ist das Leben selbst ein einziger Stresstest. Es geht schon früh morgens los: Wie viel Aufstehen kann man verkraften, ohne das Weiterschlafen zu beeinträchtigen? Und wie viel gute Laune vom Lebenspartner, ohne die nächsten dreißig Jahre als Verschlusssache mit anschließender Sicherheitsverwahrung überbrücken zu müssen?

Der berühmteste Stresstest fand übrigens vor rund 2000 Jahren statt und widmete sich der Belastbarkeit von Vater-Sohn-Beziehungen. Seit Kurzem testet Kim Jong Il, ob der Nordhimmel unter seiner Führung nicht nur Hitzköpfe, sondern auch Sprengköpfe beherbergen kann.

Während der Winter die Lächerlichkeit von Ausreden der Deutschen Bahn testet, testen Audi-Fahrer neuerdings, wie dicht sie bei regennasser Autobahn auffahren können, ohne den Vordermann mittels der Leitplanke zu kastrieren.

Das ist Münchener Lokführern vollkommen schnuppe, da sie jetzt nach Möglichkeiten suchen müssen, trotz Alkoholverbots in der S-Bahn den Arbeitstag unbeschadet zu überstehen. Auch Christian Wulff testet, ab wie viel hochprozentiger Zuwendung von außen man seinen Job verliert, und ob man einem geschenkten Urlaubs- Kredit- und Werbe-Gaul nicht doch in sein zu großes Maul schauen sollte.

Russland testet Demokratie ohne Wähler, die FDP auch. Und die Weltklimakonferenz testet, ob es im Jahr 2020 wirklich noch Sinn macht, in Sachen Klimaschutz über erste Handlungsschritte überhaupt nachzudenken.

Da will ich natürlich nicht abseits stehen und teste die Toleranz meiner Frau mit verschiedenen weiblichen Beruhigungsmitteln (Blumen für sie, Blondinen für mich), damit wir künftige Belastungsproben auch mit handfesten Lebenskrisen relativieren können. Denn nichts ist so stressig, dass es nicht auch für irgendetwas gut wäre. Muss ja nicht mehr in diesem Leben sein…

November: Böser Lumpi!

Hilfe, mein Hund ist ein Nazi! Dass etwas mit Lumpi nicht stimmt, habe ich zum ersten Mal beim Stöckchen-Holen gemerkt. Plötzlich kam Lumpi nicht mehr freudestrahlend zu mir zurück, sondern ging mit dem Stock auf andere Vierbeiner los. Nicht auf alle, sondern nur auf die, die kein braunes Fell hatten. Merkwürdig. Als er dann auch noch beim Gassi gehen jeder ausländischen Automarke unbedingt ans Bein pinkeln musste, machte ich mir schon so meine Gedanken. Ich hatte es ja immer geahnt, dass das ständige Schnüffeln an fremden Ärschen auch ein braunes Gedankengut hervorbrachte. Dennoch, mein Lumpi war sicher nur ein Einzelfall.

Als nächstes gingen ihm die Haare aus. Also nicht überall, sondern nur am Kopf. Der Doktor sagte, dass sei völlig normal in seinem Alter. Hunde seien auch nur Menschen, mir ginge es schließlich auch nicht besser, blablabla. Meine Beruhigung hielt jedoch nur so lange, bis ich herausfand, dass Lumpi eine ganz eigene Art hatte, sein Revier zu markieren: Er schupperte so lange mit dem Kopf an den umliegenden Hauswänden herum, bis auf denen so eine Art Haxenkreuz erkennbar wurde. Was auch immer das zu bedeuten hatte, es blieb jedenfalls nicht ohne Folgen für seinen Kopf. Denn immer, wenn er auf einen anderen Hund aus unserer Nachbarschaft traf, hob er wie zum Gruß den rechten Hinterlauf. Merkwürdig? Schon, vor allem, weil es ihm die anderen Hunde bald gleichtaten. Nicht alle, denn die fremden Herrchenrassen befanden sich zu dem Zeitpunkt schon in Blondis Zwinger - wie ihr Frauchen Tage später erschrocken feststellten musste.

Denn in der Zwischenzeit wurde die Dorfgemeinschaft längst von einem anderen Phänomen in schlechtem Atem gehalten: Allabendlich traf sich die versammelte Hundebande an verschlagenen Orten zum gemeinsamen Kläffen und Jaulen. Katzenmusik, nur ohne Katzen, dachte ich. Doch wer genauer hinhörte, konnte so etwas wie Musik erkennen, martialisch und etwas entartet zwar, doch immerhin. Punk wurde anfangs ja auch verkannt…

Unseren Wau-Männern jedenfalls schien es zu gefallen. Alle waren mit großem Geifer bei der Sache. Vor allem Lumpi bellte so lange hysterisch auf die anderen ein, bis ihm plötzlich ein vielkehliges „Heil Hundler“ entgegenschallte. Kein Wunder, dass er auf meine Kommandos nicht mehr hörte. Der treue Kamerad hatte sich selbstständig gemacht und die Seiten gewechselt: vom Apportieren zum Deportieren.

Um mich vor meiner Verfassung zu schützen, tat ich der Selbsthilfegruppe FANG bei (Fraktion anonymer Nazihunde-Gegner) und eröffnete ein Nagelstudio, um der Farbe Braun einen neuen Anstrich geben zu können. Denn immer noch werden in unserer Gesellschaft die Opfer von Witzhunden verhöhnt:

Zwei Nachbarn treffen sich auf der Straße. Der eine: "Ihr Pekinese hat meinen Rottweiler getötet." Der andere: "Was, meine Kleiner? Das kann nicht sein!" - "Doch, er ist dran erstickt."

In diesem Sinne: Ich heil Hundler – wen heilst Du?

 

Oktober: Zahlen, bitte!

Wer kennt ihn nicht, diesen Moment des stillen Glücks, wenn man beim Blick ins Portemonai feststellt, dass einem nicht etwa 100 Euro fehlen, sondern nur 50. Es ist halt immer gut, die Rechnung auch mal ohne den Betriebswirt zu machen!

Warum sollte es da der für ihre geballte Wirtschaftskompetenz bekannte Pleitebank HRE mit 55 Milliarden anders gehen? Die muss für knausrige 126 Millionen ihrer eigenen Bad Bank die Schmutzwäsche machen (auf Bänkisch auch EDV genannt). Da kann es schon mal vorkommen, dass nach dem Verschleudergang nicht mehr drei Sparstrümpfe übrig sind, sondern nur noch einer – dafür aber der mit dem größten Loch. Geldwäsche, ein schmutziges, aber manchmal doch lohnendes Geschäft.

Von einem Fachkräftemangel kann hierzulande aber gar keine Rede sein. Denn aufgedeckt wurde diese riesen Waschkraft von der griechischen Putzfrau Hypo Theka, die bei der nächtlichen Reinigung des Finanzplatzes durch einen flüchtigen Blick auf die falsche Bilanz das Verwechseln von Plus und Minus bemerkt hatte. Zum Dank bekam sie nach ihrer Kündigung von Finanzspritzenminister Schäuble einen Warenkorb der Supermarktkette Brutto verliehen.

Auch ein Rechenschieber von der FDP meldete sich zu Wort. Man könne der Wirtschaft nicht vorschreiben, das korrekte Vorzeichen zu benutzen, wolle aber prüfen, ob ein derartiges Modell nicht auch bei den eigenen Wahlergebnissen gewinnbringend anzuwenden sei.

Die SPD merkte an, ohne den Mindestlohn im Reinigungsgewerbe (7 EUR) sei die ehemalige griechische Staatsbedienstete wohl kaum dazu bereit gewesen, bei uns auch noch die finanzielle Drecksarbeit zu erledigen.

Nur die Gebrüder Lehman zeigten sich enttäuscht darüber, die besagten 55 Milliarden nicht zeitnah überwiesen bekommen zu haben. Anscheinend gebe es im Geldhaus Deutschland erhebliche Probleme mit der Zahlenmoral. Da könne man als externer Dienstleister gerne Abhilfe schaffen. Schließlich herrsche hierzulande immer noch die Demokratie des Geldes…

 

September: Wahl-Gesänge

Zur Landtagswahl ein fröhlich „Halali“ aus Berlin! Dort kennt man sich aus mit Problem- und Schad-Bär. Denn während die einen noch mit Autos spielen, fackelten die anderen nicht lange, und brannten den Geisterfahrern von der FDP ordentlich eins über. Schließlich bekommt hier nicht jedes verrückte, eiskalte Raubtier auch ein Denkmal gesetzt wie wheiland König Knut. Manch ein Wasserkopf muss sich statt eines gerührten Kondolenzbuches mit einem geschüttelten Denkzettel begnügen: Schlachthof statt Streichelzoo. Ja, der Preuße schießt zwar nicht so schnell, trifft manchmal aber doch den Richtigen!
Zudem muss nicht jedes Problem von schlagfertigen Jugendlichen auf einem U-Bahnhof erledigt werden. Drum zeigte die berühmte Berliner Schnauze nicht nur ihre Krallen, sondern auch einen ganz besonderen sozialpädagogischen Humor. Mit dem Blattschuss von 1,8 % markierte sie der FDP kalt lächelnd ihr neues Revier: Exakt zwischen Tier (NPD 2,1 %) und Tierschutz (1,5 %) gelegen, bietet sich hier reichlich Gelegenheit zur inhaltlichen Neuorientierung – auch Bodenhaltung der Tatsachen genannt.
Manchmal hat man einfach keine andere Wahl. Oder war alles nur ein Missverständnis? Dachte der Hauptschulstädter etwa, mit den „Piraten“ träte die FDP unter ihrem wahren Namen an? Hat gar Frankfurts FDP-Chef Pfeil Recht mit der Prothese, die Masse der Wähler sei zu ungebildet, um die Botschaft der FDP zu verstehen? Sollte also das Berliner Bildungssystem noch maroder sein, als das seiner Finanzen??
Apropos Denkverbote: Wenn schon Ministerpraktikant Rösler den Zappel-Philipp gibt, und hektisch eine geordnete Insolvenz für Griechenland fordert, sollte dann seine Partei nicht selbst mit gutem Beispiel vorangehen? Schließlich hat nicht jeder das Geld, sich die FDP schön zu kaufen.
Gut, China schon. Und mit dem Erwerb der FDP würde Europa da geholfen, wo es am ärmsten ist. Parole: Eine Treuhand wäscht die andere. So bekäme die „gelbe Gefahr“ endlich auch das passende Gesicht! Doch wie scherzte bereits der große Vorsitzende: „Was nützt dem Bettnässer ein Rettungsschirm? Übrig bleibt nur ein gelber Fleck auf der politischen Landkarte.“
Für die einen blanke Urinie, für die anderen endlich eine Form von Popolismus, die man auch am eigenen Unterleib nachvollziehen kann!

 

August: Summ Summ Summ

Schwarz-Gelb ist auch nicht mehr das, was es mal war: Statt wie noch in unschuldigen Kindertagen emsig umherzuschwirren, in der steten Bemühung, dass es unserem Frühstücksland weder an Milch noch an Honig mangeln möge, die gute Königin den Staatsbau in Ordnung hielt, indem sie die fleißigen Arbeiterinnen durch milde Duftgaben bei Laune und dennoch beim Nachwuchs hielt, der soziale Wohnungsbau gepflegt und durch tiefes Eintauchen in die Materie für blühende Landschaften gesorgt wurde, wirkt heute der Garten Ehedem wie Feindesland: Es gibt keine Bienen mehr!
Denn kaum will sich der kleine Mann auch mal ein Stück vom Honigkuchen gönnen, kommen dreiste Kopien daher, die aussehen wie der nette Nachbar von nebenan, aber lästig sind wie ungebetene Gäste, die einem zudem den Kühlschrank leer fressen: die deutsche wie die gemeine Wespe. Hartnäckig fordern sie den süßesten Anteil für sich, ihre Brut, ihre Branche. Sie machen bloß ihren Job - das müssen wir doch verstehen. Daher bloß nicht mit Argumenten totschlagen, höchstens verständnisvoll zum Nachbarn schieben. Schließlich gehört ihr Giftstachel zum Geschäftsmodell.
Denn sie haben es längst nicht mehr auf unser Leitungswasser abgesehen. Sie wollen nur noch den Latte-Macchiato-Schaum auf unserem Tafelsilber. Und wenn sie könnten, sie nähmen den Teakholz-Tisch gleich auch noch mit - untrügerisches Zeichen einer freien Landwirtschaft!
Und während im Staatskinderprogramm noch die kesse Biene Merkel mit ihrem tumben Westerwilli herumtollpatscht, werden direkt vor unserer Balkontür neue Arten und Sorten heimisch, die einst jedem Unkraut Ehre gemacht hätten: die Rettungswespe, der Wespenschirm und das Wespenpaket. So haben wir alles, nur keine Wespenkrise. Was bleibt, ist die bittersüße Bauernopferregel: Wir müssen alle die Wespentaille enger schnallen!

 

Juli: Gleiches Schlecht für alle!

Ferienzeit ist Saure-Gurken-Zeit. Dachte sich wohl auch Norwegens Wut-Wicki und versuchte, als the real saure Gurke das Erbe seiner EHEC-Kollegen anzutreten und gehörig Scheiße zu produzieren. Hierzulande unvorstellbar. Schließlich kennen wir saure Gurken in Polizeiuniform nur von irgendwelchen Castor-Transporten oder S21-Demos.
Doch während das Markenzeichen des Darmkeims ein gestörter Unterleib war, weist sein brother in outlaw eher ein gestörtes Oberstübchen auf: Wer angesichts von 1,9 % Moslems "die Auslöschung der westeuropäischen Rasse" befürchtet, dem geht die Diagnose "Kreuzfeldzug-Jacobsen" glatt durch die braunen Hirnlappen. Andererseits ist es logisch, sich bei Sorgen um die Zukunft verstärkt an Jugendliche zu wenden. Und nicht jeder mag darauf warten, dass sich die Sozialdemokratie so wie bei uns (von) selbst erledigt.
Aber schön, den Islamisten endlich mal gezeigt zu haben, dass auch Christen fundamental einen an der Waffel (hier: Hostie) haben können. Schließlich fußt deren Religion auf den mörderischen Kreuzschmerzen von Gottes Sohn. Gut, auf der nach oben offenen Terror-Skala ist 'wehrlose Jugendliche abknallen' jetzt nicht ganz so hoch einzustufen, wie 'sich selbst in die Luft jagen'. Auch wenn Osama lieber fliegen ließ, als sich selbst die Finger blutig zu machen.
Allerdings würde sich selbst Bin Baden allein beim Gedanken, auf die eigenen Leute loszugehen, im Grabe umdrehen (Vorsicht: Tsunami-Gefahr!). Das hat bislang nur unser kleiner Freund aus Österreich mit der hystherrischen Sprechweise gebracht - der hatte ja bekanntlich auch ein Faible für krude Bücher, Uniformen und Lager.
Ferienzeit ist Schützenfest-Zeit. Und ist es nicht ein kleines Wunder, dass ein ordentlicher Rausch nicht viel öfter im Blutrausch endet? Nein, denn nur gemeinsam sind wir stark. Und siehe: Jesus (über)lebt! Oder auf Multikulti: Bei Allah Liebe!

 


weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/nachrichten/panorama/647x1s0-auf-den-spuren-des-attentaeters#.A1000146

weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/nachrichten/panorama/647x1s0-auf-den-spuren-des-attentaeters#.A1000146

weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/nachrichten/panorama/647x1s0-auf-den-spuren-des-attentaeters#.A1000146
Juni: Wir sind Griechenland!

Liebe Griechen, ja Ihr beiden, mit dem lustigen EU-Sterne-Hakenkreuz-Plakat! Wenn Sarkozy und Merkel wirklich Nazis wären, dann wärt Ihr beiden längst, na wo wohl? Und mal ehrlich: Euer Land macht derzeit nicht gerade den Eindruck eines Arbeitslagers! Außerdem kennt sich unsere Kanzlerin bestens mit blühenden Landschaften aus. Auch ein staatsdominiertes Wirtschaftssystem, eine komische Sprache sowie eine immense Staatsverschuldung ist für sie doch ein alter Panama-Hut. Ihr seht: Wir haben im Osten seit Jahren längst unser eigenes Griechenblank und sind deshalb geradezu prädestiniert, auch Euch zu sagen, was Ihr gefälligst zu tun habt. Außerdem kackt man nicht auf die Hand, die einen füttert.
Daher folgender Vorschlag: Der Ausfall sämtlicher Griechenland-Kredite kostet Deutschland rund 75 Mrd. Euro - da kommt uns ein Begrüßungsgeld erheblich billiger! So findet endlich zusammen, was zusammen gehört: Aldi-Nord und Soli-Süd. Ihr reißt die Mauer ab (Free Zypern!), lasst (wie wir) die Türken die Drecksarbeit für Euch machen, und übergebt die Reste Eurer Produktionsstätten der KfW - die kennt sich schließlich aus mit Abschreibungen. Und der Karriere Eurer besten Bilanzfälscher und Steuerhinterzieher steht bei uns auch nichts im Wege. Vorausgesetzt, sie lassen Eure kümmerliche Art der Landschaftspflege ("ein Ouzo für meine guten Freunde") gleich mal im Pauschal-Flieger!
Als kleine Gegenleistung wird Kriechenland nebst billigem Anhang zu unseren GaNeBuLä (ganz neue Bundesländer). Das heißt, Ihr legt schon mal die Handtücher für uns aus und haltet das eine oder andere Kaltgetränk in unseren neuen (also Euren alten) Ferienhäusern für uns bereit. Aber eines schlagt Euch ganz schnell wieder aus dem Stur-Kopf: Euer Papa Ndreou wird niemals unsere neue Mutti Merkel werden. Den Fehler machen wir nicht noch mal!

 

Mai: Der König ist tot!

Ja darf man denn das? Sich einfach mit ein paar Kumpels zu einer Mords-Gaudi verabreden, mit Schießbefehl und Mauerschützen in fremdes Terrain eindringen und dann einen der gefährlichsten Männer des Landes mit einer ordentlichen Ladung Kopfschmerztabletten zum endgültigen Abtauchen zwingen?
Gut, dass der Westerwelle 'nen Kopfschuss hat, das haben wir ja schon lange gewusst. Und im Zusammenleben mit seinen drei Frauen (Rösler, Lindner, Bahr) waren statt liberaler Praktiken eh nur noch lustlose Terror-Akte an der Tageshackordnung. Gerecht so! Schließlich sorgt das friendly fire der FDPakistan dafür, dass unser neuer Außen-vor-Minister in Zukunft schön auf dem fliegenden Teppich bleibt - ganz ohne Bleivergießen.
Mullah Merkel beteuerte sogleich, was der falsche Prophet privat so treibe, gehe sie zwar nichts an. Aber sie freue sich, dass einer der Köpfe des internationalen Terrorismus, der so vielen Menschen schon das Leben gekostet habe, gedingst - na, jetzt komme ich nicht auf das Wort - wurde. Das müsse man in Deutschland doch noch sagen dürfen.
Auch die Firma Apple wies treffsicher darauf hin, dass an der Ortung seines Telefons nicht das neue spyPhone beteiligt gewesen sei - aber vielen Dank für die Idee.
Den schrägen Vogel letztlich abgeschossen hat der amerikanische Osama, genauer gesagt der Osama im Obama, also der Obama unter den Osamas. Nach seinem Blockwart-Buster "Guantanamo wie es singt und lacht" stellte er nun sein neuestes Splatter-Movie "Mord meets Gerechtigkeit" der entzückten Weltöffentlichkeit vor. In der Hauptrolle Hollywoods schönste Wasserleiche (nein, nicht König Knut), Wosama denn Baden, mit seinen legendären letzten Worten: "Lieblinge, wem gehört eigentlich das Blut auf dem Teppich?" And the winner is...

 

April: Die reine Leere

Angela Merkel ist ja gerade tierisch gut drauf. Denn dank des japanischen Bildungspakets ‘Fukushima 1-4‘ hat sie eine neue Bewusstseins-Stufe erreicht: Du kannst alt werden, wie ‘ne dumme Kuh und lernst immer noch dazu!
Gestern noch sitzt sie als personifiziertes Atomium im Fernsehen und sagt: „Wenn deutsche Atomkraftwerke nicht sicher wären, müsste ich die als verantwortungsvoller Kanzler ja sofort abschalten lassen.“ Und was macht sie am nächsten Tag? Verhängt ein dreimonatiges Moratorium, um die Sicherheit unserer AKWs überprüfen zu lassen! Hallo? Ist das noch Nirwana oder schon Wirrnana? Konfusius sagt: Man denkt sich ja sonst nichts.
Gut, früher reichte noch ein brennender Dornbusch, um dem Philosophen Moses geistig auf die Sprünge zu helfen. Bei einer gelernten Physikerin muss es da schon der eine oder andere brennende Reaktor sein, um zu erkennen, dass Tschernobyl auch heute noch jede Gedenkminute wert ist. Und es hat Bumm! gemacht…
Man kann also sagen: Für Angela Merkel war Fukushima sowas wie der zweite Bildungsweg. Manch einer muss halt erst vom Bus überfahren werden, um zu erkennen, dass man bei Rot nicht über die Straße gehen darf!
Wir sollten den Japanern also für die Fortbildung unserer Kanzlerin dankbar sein. Der deutsche Atomausstieg ist damit in greifbare Nähe gerückt. Von der Brücken- zur Krückentechnologie.
Warum es dafür allerdings eine Ethik-Kommission braucht, bleibt ihr strahlendes Geheimnis. Ich dachte immer, die Ethik umfasst die sittlichen und moralischen Grundsätze einer Gesellschaft? Vertretern der Atom-Industrie die Ethik zu überlassen ist doch genauso absurd, wie Hannibal Lecter zum Chefkoch eines Nonnen-Klosters zu ernennen! Aber wahrscheinlich ist meine Sorge ganz unbegründet: Die Jungs kochen doch auch nur mit Kühlwasser!

 

März: Von Plums- und anderen Säcken

OH MEIN GOTT! Kaum ist die eine Lichtgestalt erbärmlich baden gegangen (zwar nicht mit weißer Fellweste, dafür aber kalt lächelnd), da folgt ihr schon die nächste! König Knut, die Lady Di unter den Eisbären, ist von uns geplumst. Nicht gerührt, nur geschüttelt, und dann stilvoll (also wortlos) abgetaucht. Smoke in the water. So macht man das!
Ein Racheakt Gaddafis oder doch nur ein harmloses japanisches Strahlenopfer? Auf jeden Fall eine Katastrophe für die hiesige Presse. Denn die hätte uns zu gern noch seine Memoiren verkauft. Zukünftige Nachahmungstäter beachten daher bitte das erste Mediengebot: Erst Biographie, dann Autopsie!
Gut, bei allen Dreien eine gewisse Gehirnerkrankung und zuviel Stress im Gehege zu diagnostizieren, dafür braucht es keinen Pathologen! Nun gilt unsere ganze Sorge dem übrigen Berliner Wasserkopf: Können wir es uns wirklich leisten, unsere Regierung in einer Stadt zu lassen, deren Bürger zunächst ein Kondolenzbuch für ein totes Zooteltier auslegen, dann eine Todesanzeige schalten und nun noch ein Tapferes-Kriegerdenkmal in schmutzig-weiß für Deutschlands prominentesten Gefangenen planen? Was kommt als nächstes? Bauen die etwa die Klagemauer wieder auf?
Oder wird gar umgekehrt ein Fellschuh draus: Strahlt unsere Regierung mehr, als viele im Kopf aushalten? Und sollte die nicht lieber in ein umzäuntes Gehege zur Beobachtung…? Fragen über Fragen. Fest steht: Ein Eisbär ist auch nur ein Mensch. Und der verdient einen letzten (gereimten) Gruß:

Der Eisbär, der Eisbär, der ist bald nicht sehr weiß mehr.
Denn ist das Eis mal weg, dann fällt er in den Dreck!

 

Februar: Doktorspiele

Na und? Die einen sammeln Vornamen als gäb's kein Morgen, die anderen halt Titel. Und haben wir uns nicht alle schon in frühester Jugend (also mit Mitte Dreißig) bei schlampigen Doktorspielen schwerer handwerklicher Fehler sowie des Amtsmissbrauchs schuldig gemacht? 
Gut, auch wir mussten für so manchen wissenschaftlichen Dienst teuer bezahlen. Denn manchmal stellte sich erst Jahre später raus, dass die dabei gewonnenen Erkenntnisse auf falschen Tatsachen beruhten und heimlich ein enger Kontakt zu fremden Informantinnen bestand. Trotz aller Beteuerungen, derartige Vorwürfe seien abstrus. Die Folgen: Scheidung, Namenswechsel, Pressekonferenz vor treu Gebliebenen, kurz: Ausheulen genannt.
Zugegeben, vielleicht ist uns untenrum mal was durcheinander geraten, und man ist morgens plötzlich in einem fremden Schlüpfer aufgewacht. Aber bei der Mehrfachbelastung von Frau und Freundin kann man zwischen Kopf- und Fußnoten, Lesen und Schreiben, eigener und staatlicher Verfassung schon mal durcheinander kommen – oder etwa nicht?!
Und der eigenen Unterschrift traut man selbst doch schon lange nicht mehr!
Mutti sagt, solange wir immer schön aufessen, sei es ihr egal, ob wir nebenbei Massenmörder, Kinderschänder oder Doktor der Abschreibung sind - sie hat uns trotzdem lieb, das verkommene Luder. Vorausgesetzt, wir stecken sie nicht mit den gefährlichen Promo-Viren an, von denen bleibt nämlich immer irgendwas hängen.
Und dann muss man wieder drauf hoffen, dass auf Facebook eine Seite mit über 10.000 Fans zur Ehrenrettung (!) auftaucht, die einem dann bestätigen, zwar ein Sauhund zu sein, aber dennoch und gerade deshalb ganz in Ordnung. Who the fuck is Käßmann? Hauptsache, die eigene Sehnsucht nach einer heilen Welt bekommt keine Risse.
Uns soll's rechtsbeugend sein. Schließlich hat man in einem Land, in dem ein Steuerhinterzieher Finanzminister werden kann, längst mehr abgeschrieben, als das bisschen Anstand und Moral. Deutschland, einig summa cum klaude-Land. In diesem Sinne: Wir sehen uns - vor dem Jüngsten Gericht! Allerdings gilt auch da: Wo kein Richter, da keine Klagen!

 

Januar: Staying Alive!

Über Krankheiten spricht man nicht, es sei denn, sie haben ihr Gutes. Und nachdem sich viele Opfer mieser Attackenvon eine zeitlang flach gelegt haben, wollte ich ihnen in nichts nachstehen und habe mich ebenfalls für rund zwei Wochen in die Horizontale begeben. Allerdings war die vermeintliche Grippe gar keine, sondern eine bakterielle Entzündung. Da der Höchstwert beim CRP-Parameter 5 beträgt, mein Wert aber bei 380 (!) lag, kann ich das Leben nun aus einer ganz anderen Perspektive betrachten. Aber so schnell werdet ihr mich nicht los!
Daher kommt der "Tor des Monats" Januar in einem anderen Gewand daher, nämlich als Songtext. Denn eins ist klar: Über gewisse Dinge kann ich mich (derzeit) nicht mehr aufregen. Daher weiß ich auch nicht, wie es mit dieser Rubrik weitergeht. Vielleicht sollte ich auch einfach eine Religion gründen und mich als Guru an die Spitze setzen? Motto: Schlafen für den Weltfrieden. Naja, jedenfalls werde ich alle Beteiligten wie Unbeteiligten auch weiterhin irgendwie mit meinen krusen Gedanken belästigen. Anbei das Produkt einer kleinen Fieberphantasie, geschrieben nachts um drei und demnächst in meinem neuen Programm zu hören. Na denn: Alles Gute!  

Der Virus

Str.1   
In der weiten Welt, da bin ich zuhause.
Ich bin klein, aber gemein.
Und nimmst du mal wieder eine Datenbrause
schlüpf ich heimlich hinten rein.

Seh dir zu, wie du rechnest, schreibst und grübelst,
was du anhast, wo du cklickst.
Bin dabei, wenn du einkaufst, liest und textest,
wie du popelst, wie du wichst.

Ref.    
Boom, boom, boom, schlägt mein Herz an deine Fenster,
Boom, boom, boom, schlägt mein Herz an deine Tür.
Boom, boom, boom, langsam nimmst du mich zur Kenntnis,
Boom, boom, boom, jetzt treib‘ ich es bunt mit dir.

Str.2   
Lege mich in deiner Software auf die Lauer,
mein Vater war bestimmt ein Held.
Ist uns‘re Freundschaft leider nur von kurzer Dauer,
kost‘ ich dich Nerven, Zeit und Geld.

Ref.    
Boom, boom, boom, schlägt mein Herz an deine Fenster,
Boom, boom, boom, schlägt mein Herz an deine Tür.
Boom, boom, boom, jetzt beginnst du mich zu jagen,
Boom, boom, boom, endet meine Zeit mit dir.
Boom, boom, boom, jetzt gehst du mir an den Kragen,
Boom, boom, boom, danke für die Zeit mit dir.
Boom, boom, boom…